Passivität als Tor zum Inneren

Wenn KlientInnen während der Einstimmung aufgefordert werden, im Laufe der Behandlung „nichts“ zu tun, sich passiv bewegen zu lassen, ihren Wahrnehmungen und Gefühlen zu lau-schen, vielleicht gelegentlich ihre grossen Gelenke (Schultern, Ellbogen, Hüften, Knie) bewusst zu lockern und auf ihren Atem zu achten, wird eine Inaktivität angeregt, in welcher sie sich we-der ablenken noch vor ihrer eigenen Empfindsamkeit schützen können. In dieser Situation der Hingabe und Wehrlosigkeit zeigen sich im Körper – insbesondere in der Muskulatur – gespei-cherte Informationen besonders deutlich.
Nichts tun zu müssen und sich vertrauensvoll den Bewegungen, dem Wasserfluss und dem Ge-schehen hinzugeben, ermöglicht, dass KlientInnen die alltägliche Kontrolldichte loslassen kön-nen. Daraus ergibt sich Stressreduktion und häufig ein intensives Gefühl des „Freiseins“. Es kann sich auch ein starkes Erleben von Gehaltensein, Geborgenheit und des Gefühls, für einmal ganz einfach „sein“ zu dürfen, einstellen.