Berührung – durch die Therapeutin und durch das Wasser

In der Aquatischen Körperarbeit besteht während einer Behandlung dauernder Körperkontakt zwischen TherapeutIn und KlientIn. Gleichzeitig werden die KlientInnen praktisch ununterbro-chen im Wasser bewegt und dabei erfährt ihre gesamte Hautoberfläche eine dauernde Stimula-tion durch vorübergleitendes Wasser. Verglichen mit dieser Stimulation wird die Berührungsflä-che zwischen TherapeutIn und KlientIn ihnen verschwindend klein.
Das vorbeistreichende Wasser entspricht einer Berührung, die am ehesten mit „Streicheln“ be-schrieben werden kann und über einen eigenen Rezeptorentypus (c-taktile Fasern) wahrge-nommen wird (Walker, 2013). Diese Information, von c-taktilen Fasern übermittelt, wird im Ge-hirn in Areale geleitet, welche der Verarbeitung von lebenssichernden Homöostase-Informationen (wie Durst, Körpertemperatur, Sauerstoffhaushalt etc.) dienen (Olausson et al., 2008). Ein Mangel an Aktivierung von c-taktilen Fasern kann deshalb als existenzielle Gefahr empfunden werden.